Freitag, 15. November 2013

Die Geschichte von St. Martin, der Sonne, dem Mond und den Sternen


Blöd!
Die aktuelle Diskussion um den Namen von St. Martin, regt mich aus mehreren  Gründen auf, zum einen machen Journalisten hier aus der Äußerung von einem (1!) unbedeutenden Linkenpolitiker  wieder eine Riesenstory, anstatt mal ihrem Job als sogenannte 4. Gewalt ernsthaft nachzukommen (siehe hierzu meinen Blogbeitrag "Hypisierung des Journalismus").
Verwunderlicherweise ganz vorn mit dabei sind Springer und die "Junge Freiheit".


Zum anderen nutzen Konservative und noch schlimmere den Fall mal wieder um Stimmung zu machen. Jetzt müssen sich Muslime für eine Sache rechtfertigen, mit der sie nichts zu tun haben. Es gibt vielleicht den ein oder anderen Muslim der das tatsächlich fordert, aber Idioten gibt es überall, wie die aktuelle Diskussion zeigt. Da bekommt man schön vor Augen geführt, wieviele eigentlich nur darauf warten, endlich ihre rechten Tendenzen auszuleben. Und das ganze im Umfeld des 75. Jahrestages der Novemberpogrome (ZDF-Doku: Nacht über Deutschland).

Diese "Klarstellung" wurde auf Facebook verbreitet und lockt die ersten Ratten aus ihren Löchern (Es gibt bestimmt auch genug Unbedarfte die das teilen).

 Das war meine Antwort:



Natürlich darf jeder seine Meinung haben und die Christen dürfen ihren Hokus-Pokus nennen wie sie wollen. Nur wenn da wieder versucht wird Stimmung zu machen, mach ich auch Stimmung. Wehret den Anfängen! Rassismus ist keine Meinung, sondern ein VERBRECHEN!

Leute erst nachdenken und vielleicht auch mal schauen aus welcher Ecke sowas kommt!

Interessanter Blogbeitrag zum Thema: http://nudw.de/2013/11/st-martin-angeblich-umbenannt


Donnerstag, 9. Mai 2013

Die Hypisierung des Journalismus (oder auch: Der kalkulierte Shitstorm als Geschäftskonzept)

Panikmache
 (CC BY-NC-SA 2.0/mkorsakov)
Getrieben durchs Internet, scheinen Journalisten heutzutage nur noch einen Antrieb zu haben: Einen
Medienhype nach dem Anderen zu generieren. Zum Einen, um dem Trend der sinkenden Auflagen entgegenzuwirken, zum anderen will man um jeden Preis Klicks generieren. Das wird kurzfristig manchem Verlag beim überleben helfen, aber langfristig dem Journalismus schaden. Natürlich gab es solche Phänomene schon immer, aber ich habe das Gefühl es wird mehr und es wird schlimmer. Das ganze wird natürlich nur die Sozialen Medien und die dortige Verbreitung noch befördert. Es geht nicht mehr um Differenzierung, denn nur die Skandalisierung verspricht die Aufmerksamkeit und die Klicks. Ich überlege mittlerweile genau, was ich klicke und teile. Wurde da wieder was völlig aus dem Zusammenhang gerissen? Wird da wieder mit Halbwissen versucht eine Story zu bauen?

Was ich bei Wulff und Guttenberg noch mitgemacht habe, wird mir mehr und mehr zuwider (Nur zur Klarstellung: Ich bin trotz dessen, dass ich denke, dass auch in diesen Fällen zu dick aufgetragen wurde, nach wie vor der Meinung, dass bei beiden der Rücktritt angebracht war). Ich habe es damals auch zu gerne mitgemacht, weil es da um den politischen Gegner ging. Jetzt bin so richtig aufgewacht bei der Hetzkampagne gegen Peer Steinbrück. Bei der "der/die/das Gott Geschichte um Frau Schröder hab ich dann bewusst nicht mitgemacht. Und das obwohl es sich um den politischen Gegner und eine furchtbare Person handelt.

Besonders gerne, werden aus seitenlangen Printartikeln einzelne Sätze vorab veröffentlicht. Das ist eine Win-win-win-Situation es bringt dem Netz etwas um sich daran abzuarbeiten (aufzugeilen), den Online-Portalen Klicks und steigert den Verkauf des Printmediums. Das Problem an der verkürzten Skandal-Voranmeldung ist, dass bei der großen Masse nur das hängen bleibt. Eine Minderheit liest dann den späteren Artikel.

Journalisten haben eigentlich eine wichtige Aufgabe in unserer Demokratie. Nämlich zu hinterfragen, zu erklären und auch die Mächtigen zu kontrollieren. Dieser hehre Auftrag wird von manchen "Journalisten" mit Füßen getreten.

Journalismus auf Bildniveau ist nicht die Rettung, es ist der Untergang. Diese Art des "Journalismus" kann jeder Dahergelaufene betreiben. Journalisten haben nur eine Chance, wenn sie sich qualitativ abgrenzen.

Eine verkürzende Meinungsmache kann Personen ungerechtfertigt beschädigen, sie wird aber auch unserer Demokratie auf die Dauer Schaden zufügen. Die Pressefreiheit die wir in Deutschland haben, ist eine Verpflichtung für Journalisten.
Ich rufe alle Journalisten auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden.

Alle Leser rufe ich auf, solche Hypes nicht all zu ernstzunehmen und den schlechten Journalismus nicht durch Kauf oder Klick zu belohnen.

Ich werde zukünftig, auch beim politischen Gegner und auch bei Personen die ich nicht mag, versuchen, nicht mitzumachen beim lustigen Haudrauf. Das wird schwer im bevorstehenden Wahlkampf.

Angelehnt ans Motto "kein Applaus für Scheiße" rufe ich aus "keine Klicks für Schund".

Dienstag, 9. April 2013

Das Wir entscheidet

Dies hier sind meine ersten Gedanken zum Wahlkampfmotto der SPD, ohne, dass ich vorher die offiziellen Erklärungen dazu gehört oder gelesen habe.

Ich finde das Motto sehr gut. Es stellt zwei Grundsätze der SPD "Gerechtigkeit und "Solidarität" in den Mittelpunkt. Aber auch beim Thema Freiheit ist das "Wir" wichtig. Hierzu später mehr.

Wer in seinen Entscheidungen immer das "Wir" in der Mittelpunkt stellt, handelt gerecht. Große Teile der Wirtschaft handeln heute nicht mehr gerecht, weil sie das "Ich", also vor allem, ihren eigenen Gewinn in den Mittelpunkt stellen. Dadurch werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Das ist ungerecht und unsolidarisch!

Es fällt mir auch das Miteinander der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen ein. Viele der verschiedensten Gruppen könnten voneinander profitieren, wenn sie aufeinander zu gehen, Alt und Jung zum Beispiel. Oder das "Wir" von Deutschen und Ausländern. Ich finde den Austausch mit anderen Kulturen sehr bereichernd. Zum "Wir" gehört aber auch das akzeptieren und anerkennen von anderen Lebensentwürfen. Heute gibt es oft nun mal nicht mehr die Familie mit Mann und Frau und eins bis drei Kindern.

Das Wahlkampfmotto verstehe ich aber auch zu einem Aufruf sich zu beteiligen an Politik und Entscheidungen. Von den Entscheidungen von "Denen" (Politikern) ist das "Wir" ja betroffen, warum sollte sich das "Wir" nicht beteiligen. Wir brauchen also wieder mehr "Wir" von Politikern und Wählern. Durch direktere Demokratie zum Beispiel. Aber auch durch ein mehr an Verständnis füreinander, hier ist auch der Wähler gefragt. Einfach nur meckern ist zu einfach. Informieren, Einmischen und Mitmachen ist gefragt. Den das "Wir" kann tatsächlich entscheiden und etwas bewegen, wenn es nur will! Natürlich müssen Politiker auch wieder mehr auf Bürger zukommen, raus aus den Talkshows und runter von den Bühnen, hin zum Bürger. Hier ist die Wahlkampfstrategie mehr Hausbesuche zu machen, der Weg in die richtige Richtung.

Nun zum Thema Freiheit. Damit das "Wir" frei sein kann, muss der Staat die Freiheit des "Ich" manchmal beschränken. Denn wenn ich zum Beispiel einer Firma wie Amazon alles erlauben würde, würden die auch alles machen um den Gewinn zu steigern. Das heißt ihre Mitarbeiter ausbeuten. Wenn ich aber von meiner Arbeit nicht leben kann, bin ich auch nicht wirklich frei! Was die FDP unter Freiheit versteht ist die Freiheit des "Ichs" an der Spitze der Konzerne wie Amazon! Eine solche Freiheit ist weder gerecht noch solidarisch und damit auch keine wahre Freiheit für das "Wir".

Kein kleines "Wir" und kein "Die" und "Wir", sondern ein gesamtgesellschaftliches "Wir"!